Jetzt gibt es was auf die Ohren Teil 3

Hörtherapie
https://www.stephenporges.com

Ein Trauma entsteht, wenn ein Mensch etwas erlebt, das seine Belastungs- und Verarbeitungsgrenze überschreitet.

Was passiert eigentlich mit unserem Körper beziehungsweise mit unseren Ohren,  wenn uns non stop beunruhigende, ja sogar schockierende Nachrichten erreichen? Der Körper fühlt sich schwerer an als sonst und die gute Laune geht langsam aber sicher verloren. Man zieht sich tendenziell zurück oder reagiert aggressiv. Der Körper kommt graduell in eine  „Erstarrung“.

Eine automatische Reaktion des Hörens ist, dass die Mittelohrmuskeln in eine Über- oder Unterspannung geraten und sich dadurch das Trommelfell nicht mehr richtig anspannen kann. Es wird heruntergefahren, um sich zu schützen. Dies bezeichnet man auch als eine Schallleitungsstörung oder eine Dystonie der Mittelohrmuskeln. Dieser Mechanismus wird von den Nerven (ANS) reguliert und dient ausschliesslich zum Schutz des Menschen von zu starken äusseren Einflüssen. Man kann und „will“ nicht mehr hören, es hat also nichts mit einem Hörschaden zu tun.

Das erklärt sich auf der einen Seite mit der Polivagal Theorie von Dr.Stephen Porges.  https://www.stephenporges.com

Die Polivagaltheorie lehrt uns, dass (die Systeme?) soziales Engagement SSE, Mittelohrmuskeln und Gesichtsmuskeln (Herzschlag und Atemrhythmus) zusammenhängen.

Auf der anderen Seite erklärt es sich durch Eigenerfahrungen in meiner Praxis. Ein Hinweis kann sein: Der Gesichtsausdruck wird atonisch, die Gesichtsmimik ist beinahe weg. Das heisst, das Gesicht hat eine verminderte Spannung, es wirkt fahl, schlaff und ein Lächeln wirkt gequält.

Durch die Tatsache, dass die Luftleitung runter geht, kann es sein, dass die Knochenleitung mehr in den Vordergrund rückt. Der Mensch hört dadurch mehr nach innen, weil die Knochenleitung sensibler wird.

Es kann bis zu einer Überreizung, einer Übersensibilität des Hörens kommen. Das heisst, ich höre zwar nach Aussen vermindert, das Sprachverständnis ist beinträchtig, aber gewisse Tonlagen empfinde ich als zu laut oder nervend.

Um diese „Starre“(Unter- oder Überspannung) wieder aufzuweichen, setze ich dort idealerweise die Hörtherapie in meiner Praxis an. Dabei kann man gezielt mit einer Art wechselseitigem Fitness-Entspannungs-Programm an den Mittelohrmuskeln arbeiten, bis sich allmählich diese „Starre“ aufweicht. Dann wird als erster Schritt die Flexibilität erhöht und in einem zweiten Schritt kann diese zurückgewonnen werden.

Was kann ich tun, um meine Ohren im Alltag zu entlasten?
Tipps für den Alltag.

Eigentlich kann sich das Ohr erst entspannen, wenn der Mensch als Ganzes zur Ruhe kommt!

Also: In der Ruhe liegt die Kraft.

Eine gute Übung wäre, wenn du versuchst durch Ohrstöpsel hindurchzuhören. Die Entspannung dabei ist, dass es auf der einen Seite leiser um dich herum wird. Auf der anderen Seite hat es auch einen spannenden Aspekt. Geräuschquellen und Klänge werden gedämpft wahrgenommen und das Ohr bemüht sich, diese Geräusche und Klänge genauer zu hören. Es ist also auch eine Übung, um genauer hinzuhören.

Raus in die Natur!

Meiner Ansicht nach sind die Naturgeräusche sehr entspannend. Durch die Coronakrise fallen im Moment sogar viele Störgeräusche weg, wie Flugzeuge, Autolärm, Mopets usw. Dadurch hört man die Natur ganz anders. Hör mal wieder hin: auf das Rascheln der Blätter, das Gurgeln der Quelle, das Rauschen eines Baches, Vogelgezwitscher oder ein Vogelkonzert, den Wind der durch das Haar streicht, das Summen der Bienen oder das Zirpen der Grillen. Diese Geräusche haben einen sehr hohen Entspannungswert für die Ohren.

Summen, kann auch sehr entspannend wirken. Schliesse die Augen und atme langsam und tief ein und aus. Beim nächsten Ausatmen gebe einen durchgehenden Ton von dir. Lasse dabei den Mund geschlossen. Gib keinen Druck auf deine Stimmbänder, sondern geniesse das Loslassen und die Stimulation auf den Kehlkopf die Wirbelsäule, den Körper und natürlich auf die Ohren.

www.neuro-hoertherapie.ch

NEURO-HÖRTHERAPIE