Behandlung

Haben Sie gewusst, dass man das Ohr trainieren kann?

Das digitale elektronische Ohr ist ein zentraler Bestandteil in der Hörtherapie. Durch das Hören von Musik und eigener Stimme über einen Klangwandler, welcher die Musik und die Stimme klanglich verändert, werden die beiden Ohrmuskeln, Muskulusstapedius und der Muskulustensortympanie trainiert, sowie die Nervenbahnen die bis zur Hörrinde verlaufen werden myelinisiert*1 und nachgereift.

Die Informationen können dadurch schneller weitergeleitet werden. Durch diesen Prozess kann man sich wieder besser auf wichtiges fokussieren und konzentrieren und die vielen Nebengeräusche ausblenden. „Nicht hören trennt den Menschen vom Menschen“. Somit sprechen wir auch gleich die emotionale und soziale Kompetenz von Kindern und Erwachsenen an, die sich weiter entwickeln können.

Die Behandlung führt zur Aktivierung der Propriozeption*2/Tiefensensibilität, welche die Eigenempfindung steigert und dadurch die Motorik positiv beeinflusst.

Selbstsichere Kommunikation, Hörverständnis, Konzentration, motorisches Geschick und Lebensfreude kehren zurück oder werden langsam aufgebaut.

Der Umfang der Verbesserung ist individuell und abhängig von allfälligen physiologischen Veränderungen respektive Vorerkrankungen im Gehör des Klienten.

In der Systemischen Hörtherapie nach A. Tomatis wird auf alle diese Aspekte eingewirkt. Die Hörtherapie ist eine ganzheitliche Therapieform, die einerseits die auditive Verarbeitung und Wahrnehmung trainiert und anderseits die emotionale und soziale Kompetenz von Kindern und Erwachsenen wesentlich verbessern kann.

Zusatz:

• *1 Myelisierung : elektrisch isolierend

• *2 Propriozeption:bezeichnet die Wahrnehmung von Körperbewegung und -lage im Raum bzw. der Lage/Stellung einzelner Körperteile zueinander. Es handelt sich somit um eine Eigenempfindung.

Zeitlicher Ablauf der Hörtherapie

Vorgespräch:

Anamnese, Hörprofil, weitere Testverfahren.

Erster Hörabschnitt:

15 Tage hintereinander täglich zwei Stunden Hören, begleitende Gespräche und Kontrolltests.
Danach eine Pause von 4-6 Wochen.

Zweiter Hörabschnitt:

8 Tage täglich zwei Stunden Hören, Gespräche und Hörtests.
Danach eine Pause von 3-6 Monate

Dritter Hörabschnitt:

8 Tage täglich zwei Stunden Hören, Gespräche und Hörtests.
Ggf. weitere Hörabschnitte

Die Kinder werden während dem Hören betreut und mit kreativen Angeboten versorgt. Die Anzahl der Hörabschnitte hängt von der individuellen Problematik und der Reaktion auf die Hörtherapie ab. Von Vorteil sind aber drei Hörabschnitte, die man sich gönnen sollte.

*In regelmässigen Abständen werden Kontrollhorchtests durchgeführt, die es erlauben, Entwicklungen und Fortschritte zu messen und das Horchprogramm entsprechend anzupassen.